Gedicht

Liebe Schnorranten!

Gar vieles kann von Bodnegg man so sagen oder singen,
von lieben Leuten und von schönen Dingen,
von Wäldern, Hügeln, Feld und Bäumen,
von Taten, Sprüchen, Witz‘und Träumen;

und will man allgemein uns loben, zeigt man nur zur Kirche auf dem Berg da droben.

Sie ist die eine, die uns stets zusammenbringt, das andre ist, wenn die Musik erklingt
bei Feier, Fest, – im Freien und im Saal – da ist sie da, in voller Zahl:
Trompete, Baß – Posaune, Pauke, Horn und Klarinette, ach, wenn man die nicht alle hätte;
des Schmerzes Seele und der Freude Quell‘ ist unsre Musik-Kapell !

Sie spielt für uns in Moll und Dur, ist unsres Dorfes Reinkultur,
ganz aus Bodnegg rausgewachsen, ohne alle Einkaufsfaxen.
War in jeder äuß‘ren Form von innen her seit je enorm.

Die brauchen bloß beieinandersitzen oder -stehn,
immer sind sie gern gesehn,
beim Trinken, Lachen, Musizieren, beim Gartenfest, beim Paradieren;

Sie sind für uns – mit einem Wort,
– daheim und als Musikexport —
unverzichtbar — unser Stolz !!

Aus Messingblech und schwarzem Holz zaubern sie halt Atmosphäre
– wie arm man ohne sie doch wäre,-
man ist gerührt – und wird erhoben, drum wollen wir die Bläser loben:

Wenn jetzt zu Stimmung, Fest und guter Laune,
– für‘s Ohr also — das Aug‘noch staune,
weil die Kapelle jetzt in schönster Pracht erscheint in ihrer neuen Tracht,
dann ist der Bürger so entrückt, dass er nur noch den Beutel zückt!

Doch Geld allein ist für den Schmaus noch viel zu wenig, – drum: APPLAUS !!!

Mit allen guten Wünschen für das neue Jahr
und für alle musikalisch-gesellige Zukunft
grüßt Sie herzlich
Ihr
Franz Schellinger vom Kirchbuckel dobe
Burnegg am 28. Dezember 1996